Kinder wollen die Welt endecken, toben herum und sind gerne und oft sportlich unterwegs. Unfälle und Stürze können sehr schnell passieren! Dabei kann es ruck zuck zu Zahnverletzungen kommen. Oft sind sich Eltern unsicher, was nach einem Zahnunfall zutun ist. Hier erhalten Sie einen kurzen Überblick:
Tip: Falls der Unfall im Kindergarten oder in der Schule passiert ist, leistet die jeweilige Unfallkasse, aber Achtung: Nicht vollumfänglich für privatärztliche Behandlungen, auch dann sind diese nur bedingt abgesichert. Prüfen Sie auch die Kinder Unfallversicherung. Oft sind hier kosmetische Behandlungen aufgrund eines Unfalles mitversichert! |
Es ist generell zu empfehlen nach einem Zahnunfall den Zahnarzt aufzusuchen. In Notfällen sollten Sie schnellstmöglich zum Arzt gehen. Sicher gibt es auch weniger schlimme Fälle, dann können Sie vll. nochmal 1-2 Tage abwarten, bis Sie zu Ihrem Zahnarzt gehen.
Wichtig ist, ob es sich bei dem Zahnunfall um einen Milchzahn oder bleibenden Zahn handelt. Am besten schildern Sie die Situation kurz in der Praxis.
Generell ist ein gelockerter Zahn kein Notfall. Dennoch sollten Sie in den nächsten Tagen Ihren Zahnarzt aufsuchen. Am besten ist es, wenn Ihr Kind den betroffenen Zahn möglichst nur wenig belastet um weitere verletzungen zu vermeiden.
Falls es sich um einen Milchzahn handelt, ist dies nicht zwingendermaßen ein Notfall. Hier reicht es in den meisten Fällen aus, wenn Sie Ihr Kind in den nächsten Tagen bei Ihrem Zahnarzt vorstellen. Ihr Arzt wird dann entscheiden, welche Maßnahmen notwendig sind.
Falls sich Ihr Kind einen bleibenden Zahn rausgeschlagen hat, ist die Situation etwas komplizierter. Häufig kann dann eine Reimplantation durchgeführt werden. Dazu muss jedoch die Aufsichtperson sofort die richtigen Maßnahmen ergreißfen. Schnellstmöglichst muss der abgebrochene Zahn in eine spezielle Box (Nährmedium) untergebracht werden, damit wird verhindert, dass die Zahnwurzel austrocknet. Bis zu 48 Stunden kann der Zahn in einer solchen Box untergebracht werden. Falls so schnell eine solche Box nicht zur Verfügung steht, können Sie alternativ auch eine eigene Rettungsbox herstellen, nehmen Sie dazu einfach einen sauberen Behälter, entweder mit isotonische Kochsalzlösung oder kalte H-Milch. Der Zahn sollte auf keinen Fall im Wasser oder in einem Tuch transportiert werden, dabei würde die Zahnwurzel innerhalb weniger Minuten absterben.
Umso schneller die Reimplantation statt findet, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Behandlung erfolgreich wird. Daher sollten Sie unmittelbar zu einem Zahnarzt bzw. Kieferchirurgen gehen.
Bei Milchzähnen ist dies in den meisten Fällen wieder harmlos. Falls aus dem Zahn jedoch Blut austritt, sollten Sie Ihr Kind zur Sicherheit doch kurz bei Ihrem Zahnarzt vorstellen.
Falls ein Stück von einem bleibenden Zahn abgebrochen ist, sollten Sie das abgebrochene Stück aufbewahren - diesmal geht es auch im Wasser. Wenn Sie schnell den Zahnarzt besuchen, kann das abgebrochene Stück im besten Fall wieder befestigt werden.
Hier sollte schnell gehandelt werden, egal ob Milchzahn oder bleibender Zahn. Der Zahn sollte in der Position nicht verändert werden, dadurch können noch größere Schäden angerichtet werden. Der Zahnarzt kann den Zahn wieder an seinen richtigen Platz drehen.
Selten kann auch ein Zahn eingeschlagen werden. Dies kann große Komplikationen hervorrufen. Auch in diesem Fall sollten Sie baldmöglichst mit Ihrem Kind zum Zahnarzt gehen. Egal ob Milchzahn oder bleibender Zahn, um schwerwiegende verletzungen und Folgeschäden zu vermeiden sollten Sie in beiden Fällen schnell zum Zahnarzt.
Durch einen Zahnunfall kann es schnell zu verschiedenen Folgeschäden kommen. Diese können direkt nach dem Unfall nicht abgeschätzt werden. Oft machen sich diese erst Jahre später bemerkbar. Eine Zahnverletzung kann z.B. die Entwicklung des Kiefers verändern. Auch können andere Zähne beschädigt werden. Ohne Behandlung führt Zahnverlust oft zu einer kompletten verschiebung der weiteren Zähne und zu Zahnbettschwund. Des weiteren kann es zu Sprachstörungen kommen. |
Im schlechtesten Fall kann ein Zahnunfall zu jahrelanger zahnärztlicher und Kieferorthopädischer Behandlung führen. Damit die allgemeine Zahngesundheit insbesondere nach schweren Unfällen erhalten bleiben kann, sind in den meisten Fällen umfangreiche Therapien erforderlich. Über die gesamte Dauer der Behandlung können dadurch schnell Behandlungskosten im großen 4- stelligen Bereich entstehen. Jedoch ist der finanzielle Aufwand auch vom Schweregrad des Zahnunfalles abhängig und daher einzelfallabhängig. |
Falls der Unfall im Kindergarten oder in der Schule passiert ist, leistet die jeweilige Unfallkasse. Aber Achtung: Nicht in jedem Fall wird die für Ihr Kind beste Behandlung übernommen. Auch dann kann es zu hohen Zuzahlungen aufgrund spezieller Behandlungen kommen.
Falls der Unfall in der Freizeit bzw. privat passiert leistet die gesetzliche Krankenversicherung für die Regelversorgung. Auch hier gilt: Für die beste Behandlung können enorme Behandlungskosten hinzukommen, wo sich die gesetzliche Krankenversicherung nicht dran beteiligt.
Falls Sie für Ihr Kind bereits eine Kinder Unfallversicherung haben, prüfen Sie, ob dort kosmetische Behandlungen mitversichert sind. Auch eine Kinder Zahnzusatzversicherung schützt vor hohen Behandlungskosten bei Unfällen. Bei der Zahnzusatzversicherung sollte jedoch auf die Leistung für Kieferorthopädie geachtet werden, da diese nach einem Unfall oftmals behandelt wird.