Die Barmer, eine der großen gesetzlichen Krankenkassen, hat die Zuzahlungen für Zahnbehandlung und Zahnersatz ihrer Versicherten unter die Lupe genommen. Bei den Ergebnissen kann einem schnell das Lachen vergehen.
Die Barmer Ersatzkasse, kurz Barmer, hat untersucht, wie viel ihre Mitglieder im Jahr 2017 für zahnärztliche Maßnahmen zuzahlen mussten. Zuzahlungen werden aus zwei Gründen fällig: Zum einen übernimmt die Kasse maximal 65 % der Kosten. Und das auch nur, wenn Versicherte regelmäßige Vorsorgetermine wahrgenommen haben. Zum anderen wird der Kassenzuschuss nur auf Basis der Regelversorgung berechnet. Die deckt ab, was notwendig, aber nicht, was möglich ist. Wer eine hochwertige Versorgung und optisch sehr gute Resultate wünscht, muss tiefer in die Tasche greifen.
Je nach Region sind die Unterschiede riesig. In Bayern zahlen Versicherte für Kronen, Brücken und Co. deutschlandweit am meisten – im Schnitt 1.228 Euro. In Sachsen-Anhalt liegt der Eigenanteil bei „nur“ 628 Euro. Der vom Patienten getragene Eigenanteil beim Zahnersatz war in den östlichen Flächenländern mit 47,7 bis 50,2 Prozent niedriger als in Bayern und Baden-Württemberg. Dort trugen Versicherte 66 beziehungsweise 66,7 Prozent der Kosten. Für die Unterschiede spielen vermutlich mehrere Faktoren eine Rolle. So gehen Patienten in den östlichen Bundesländern häufiger zur Vorsorge und sichern sich damit mehr Zuschuss. Ein weiterer Grund für die hohen Kosten könnte die verstärkte Wahl von aufwändigem und somit meist teurerem Zahnersatz sein. Dafür spricht übrigens auch, dass die relativ höchsten Eigenanteile in Baden-Württemberg und Bayern anfallen. Hier sind die Haushaltseinkommen besonders hoch. Im bundesweiten Vergleich scheint zudem ein Stadt-Land-Gefälle vorzuliegen. Je besser die Versorgung mit Zahnärzten, umso größer die Wahrscheinlichkeit für eine Behandlung.
Gesetzlich Versicherte, die teuren Zuzahlungen vorbeugen wollen, sollten ihre Zahngesundheit ernst nehmen – und sich frühzeitig für eine Zahnzusatzversicherung entscheiden. Wir zeigen Ihnen, worauf es dabei ankommt.